[Blogtour] Tag 19 Playing von Katrin Bongard
[Blogtour] Tag 19
Playing von Katrin Bongard
Willkommen bei der Blogtour zur neuen Rockerromance Reihe von Katrin Bongard. Heute sind wir an Tag 19 der Tour angelangt und der Tourbus hält bei mir. Bei mir geht es ein bisschen hinter die Kulissen, ein Interview mit der lieben Katrin Bongard.
Für weitere Informationen schaut gerne mal bei ihrer Facebookseite vorbei.
Hallo Katrin, freut mich das du hier bist 😉
Magst du dich einmal vorstellen und meinen Lesern erzählen, wer du bist und über was du schreibst? (Genre)
Hi, ich bin Katrin und Künstlerin. Ich wollte immer schon Künstlerin sein, schon als Kind, habe gemalt und gebastelt und Theaterstücke geschrieben und aufgeführt und „Bücher“ geschrieben und illustriert. Kunst heißt für mich, das Leben, Gegenstände, Menschen mit neuen Augen zu sehen. Und das, was ich dann sehe in eine neue Form zu bringen, egal mit welchen künstlerischen Mitteln – also Malerei, Fotografie, Schauspiel, Worte. Ich habe immer schon geschrieben, habe seeeehr viele Tagebücher vollgekritzelt und irre viel gelesen. Als Kind/Jugendliche 3-4 Bücher am Tag. Lesen war auch eine Flucht vor Schule und Stress. Trotzdem ist Malerei, die Arbeit mit Farbe(n) meine große Leidenschaft. That said … war es irgendwie vermutlich ganz logisch, dass ich auch mal schreiben werde, aber das ist dann doch eher zufällig passiert, weil ich für einen (Kinder-)Filmproduzenten das Konzept für eine Serie geschrieben habe, die dann leider nicht produziert wurde. Da ich das Konzept aber so gut fand, habe ich ein Buch daraus gemacht, damit einen Preis gewonnen und war – auf einmal Jugendbuchautorin.
Genre? Ich liebe Romantic Comedys, ich liebe gute Beziehungsgeschichten. Und – ja – ich glaube an Happy Endings. Ich lebe selbst eine sehr glücklich Liebesgeschichte 😉
Alle Arten von Menschen interessieren mich, Gruppen interessieren mich, ich habe eine Zeitlang in großen Gruppen (WGs, Lofts) gewohnt, darüber weiß ich eine Menge, da kenne ich mich gut mit aus. Und auch mit Kunst. Logisch. Also kein Wunder, dass ich auch darüber schreibe.
Präzise kann man dann wohl sagen: Young Adult und New Adult
Der erste Band „Playing“ deiner neuen Reihe ist ja nun erschienen. Wie sehr warst du aufgeregt? Ist es wie beim ersten Buch oder flaut das bei dir langsam ab?
Bei meinem ersten Buch war es anders, weil die Veröffentlichung ungewöhnlich war. Ich hatte mit meinem Manuskript einen Preis gewonnen, wurde unter 500 Einreichungen ausgewählt und war komplett überrascht. Aber im Grunde hat man mir damit schon vor Veröffentlichung gesagt: Das ist gut! Und damit fiel ein Stress schon mal weg, also die Frage: Ist das gut, was ich mache.
Aber jedes Buch ist auf neue Art aufregend. Meine Charaktere sind für mich sehr real und ich wünsche mir, dass die Lesern sie so lieben wie ich, begeistert sind, den Spirit meiner Geschichte teilen können. Und das zeigt sich bei Veröffentlichung, wenn alle lesen. Da flaut nichts ab, da flattert mir der Magen, und das ist gut so!
In deinem Buch geht es ja hauptsächlich um Musik und Kunst. Wie kam es zu der Idee? Hast du selber eine musikalische oder kreative Ader?
Ich bin das Kind von zwei sehr kreativen Eltern. Mein Vater hat Klavier gespielt und komponiert, er wollte Pianist werden, meine Mutter hat uns Opern vorgespielt, hat Gedichte geschrieben, im Chor gesungen. Als Kind bin ich in den Zaubertrank der Kreativität gefallen. Ich habe von klein auf gemalt, Schauspiel gemacht, eigene Stücke geschrieben, aufgeführt (im Keller lol), gezeichnet, geschrieben, ich habe viele Instrumente gelernt, mit Blockflöte angefangen, dann Geige, Gitarre, später Schlagzeug, Klavier. Ich habe im Chor gesungen und im Orchester gespielt. Nach der Schule habe ich ernsthaft mit dem Malen angefangen, bin in eine Künstler-WG gezogen (alles Männer 😉 und habe Ausstellungen organisiert und gemacht. Das geht bis heute so. Ich gestalte die Cover meiner Bücher selbst, oft füge ich eigene Zeichnungen zu meinen Texten hinzu und sogar in meinem Feed bei Instagram versuche ich, Kunst zu machen.
Wenn ja, in wie fern lebst du diese aus und wie viel davon fließt in deine Bücher?
Siehe oben – ich atme und lebe Kunst. Und alles, was ich lebe, erlebe und erlebt habe, fließt in meine Bücher. Ich wollte – sagen wir mit 20 – nie ein Buch schreiben, weil ich immer fand, man müsse doch erst etwas erlebt haben, bis man ein gutes Buch schreiben kann. Erleben – ist mein großes Motto.
Der große Vorteil ist: Ich habe so viel gemacht und (Gutes und Schlechtes) erlebt, dass ich jetzt darüber schreiben kann. Ich habe mit vier Künstlern in einem Loft gelebt, ich habe die Band im besetzen Haus im Übungskeller gezeichnet, ich war in den Städten, an den Orten, ich schreibe nie über erfunden Orte. Und ich brauche das auch, damit mein Buch LEBEN atmet. Klar, manches denke ich mir aus, aber der Anteil von vollkommen ausgedacht zu real erlebt oder erfahren ist vielleicht 20/80. Hm … eher noch kleiner.
Die beiden Hauptprotagonisten im Buch sind ja Kate und Ansgar. Wobei es ja aus der Sicht von Kate geschrieben ist. Wie sehr verbindest du dich mit den Charakteren? Wie viel steckt von dir in Kate?
Mein erster Hauptprotagonist überhaupt (Rocco aus „Radio Gaga“) war ein Junge. Ich bin mit zwei Brüdern aufgewachsen und komme gut mit Jungs/Männern klar (siehe oben …), verstehe sie. Als ich zum ersten mal eine Protagonistin hatte (Moon aus „Flying Moon“) war ich ziemlich geschockt, wie schwer es mir viel, meine weibliche Seite zu zeigen. Das war ein echter Kampf. Aber mittlerweile mag ich es, als weibliche Protas.
Soll heißen – meine Charaktere sind für mich sehr reale „Geister“, die ich extrem gut kenne/kennenlerne und mit denen ich zu 100 % verbunden bin.
Das heißt nicht, dass mir Charaktere immer sehr ähnlich sind. Kate ist so etwas wie ein Gegenpart von mir. Spontan, manchmal kopflos. Alle diese Anteile muss ich aus mir herausholen, in mir wiederfinden oder mich an ihnen abarbeiten.
Was Kate aber auf jeden Fall mit mir teilt, ist die künstlerische Leidenschaft. Ich habe auch ein Gesangstalent, das ich vernachlässigt habe und ich male und habe viel gezeichnet. Ich wollte auch an die Kunstakademie, war aber viel zu rebellisch, um durch die Aufnahmeprüfung zu kommen (ihr solltet mal meine Mappe sehen …)
Charaktere
Es sind ja viele verschiedene Charaktere in deinem Buch, magst du mir und meinen Lesern die bunte Truppe ein klein wenig vorstellen und wie es dazu kam, dass es eine Boyband wurde?
Das Konzept für Playing steht seit 2013. Da war kurz bevor ich meine erste New Adult Novel „Loving“ veröffentlicht hatte. Ein kompletter Download – so will ich die Geschichte erzählen. Ich dachte immer, es ist eine Rockband. Und dann, als ich anfing zu schreiben, und näher heranging, da war es auf einmal eine Boyband. Das fand ich auf einmal viel spannender. Diesen Übergang, diesen Konflikt: Boyband wird erwachsen.
Das ist ja überhaupt das Thema von gutem New Adult: Erwachsen werden. Ein guter, verantwortlicher, interessanter Erwachsener zu werden. Das fasziniert mich an diesem „Genre“.
Meine Charakter, hola, ich versuche mich kurz zu fassen.
Kate – Alle meine Frauencharaktere sind stark und selbstbewusst, auch, wenn sie dieses Selbstbewusstsein erst finden müssen. Kate hat einen irisch-stämmigen Vater (Musiker) und eine deutsche Mutter (Unternehmerin). Ihre Haare haben einen Rotstich, sie ist sportlich, immer in Bewegung, sie ist – wild. (Nicht sie typische schüchterne Jungfrau wie sonst im NA! Hell not!) Ihre schwache Seite ist ihre Zügellosigkeit, ihr Hang zum Alkohol und … dominante Männer gehören wohl auch zu ihren Schwächen.
Kasper und Tim sind ihre Brüder und (da ich selbst zwei Brüder habe) waren leicht zu schreiben. Kasper ist Kate sehr ähnlich, allerdings versucht er seine Wildheit mit Ordnung und einem anständigen Studium zu zähmen (ob ihm das gelingt?), Tim hält sich für sehr sortiert und vernünftig – aber das wird sich auch noch beweisen müssen, denn alle haben -auf unterschiedliche Weise – die Musikalität und Zügellosigkeit des Vaters geerbt.
Mila – Freundin von Kate. Kommt aus einer besonderen Familie (Und das weite ich jetzt mal nicht aus, denn sonst wird das hier ein weitere Roman! lach*) Sie studiert und ist sehr organisiert und klar und vernünftig und behält (fast) immer den Überblick über ihr Leben und das Leben von Kate.
Die Band – OMG, ich liebe sie alle.
Wenn es das noch nicht gibt, muss ich es erfinden, dachte ich mir: eine multikulturelle Boyband. Und – ich liebe dieses Klischee – sie sehen natürlich auch alle sehr gut aus doch – es interessiert sie selbst überhaupt nicht. Sie wollen Musik machen. Sie wollen eine Rockband sein. Oder? (das werde ich wohl noch herausfinden müssen==)
Ansgar und Sören sind Brüder, kommen aus Dänemark, leben aber schon seit sie 9 und 11 sind in Deutschland. Blond, groß, handsome. Sie spielen beide Gitarre und sind Leadsinger. Ihre Kindheit … ist nicht so einfach gewesen, die Musik auch eine Flucht.
Ben, ist Afroamerikaner. Groß (sehr groß), er spielt Bass, er ist der Fels in der Brandung und der beste Freund von Ansgar. Ein Model-Typ. Sensibel, entspannt, loyal. Aber auch er hat seine schwachen Seiten …
Finn – der Keyboarder. Finn zeigt sich mir erst langsam, er ist sicher der facettenreichste Charakter der Band. Schmal, eher klein, lustig, dynamisch. Von außen immer gut drauf, doch innerlich verletzt. Sein großes Geheimnis – zeigt sich in Band zwei.
Lord – peoples! – ich liebe Lord! Spanisch/mexikanische Eltern, indianisches Blut und Aussehen. Lange schwarze Haare, einen goldbraunen Teint. Ein Latinlover aber von der Mentalität so ganz anders. Sehr spirituell, meditiert, ist sehr gläubig, kann zuhören und … die Geschichte, die er mir zuflüstert, bricht mir gerade fast das Herz.
„Playing“ ist ja eine New Adult Reihe, bleibst du in dem Genre treu oder zieht es dich auch mal in eine andere Richtung?
Seit ich New Adult für mich entdeckt habe (2013), liebe ich es. Dieses zwischen Jugend und Erwaschen sein – finde ich extrem spannend.
Playing ist eine Serie – keine Reihe. NA-Reihen werden ja meist als sich wiederholende Liebesgeschichten mit wechselnden Pärchen angelegt. Ich erinnere mich, damit haben damals die Autorinnen in den USA begonnen (Abbi Glines etc) weil es für Leser*innen praktisch ist, die im Grunde immer wieder die klassische Liebesgeschichte lesen wollen (mit anderen Pärchen), aber gerne im gleichen Setting bleiben wollen.
Und so logisch ich das finde, und es verkauft sich ja auch super – bin ich doch mehr ein Fan von dramatischen Serien, in denen sich die einzelnen Charakter weiter entwickeln.
Also denkt hier eher an Jugend-TV-Serien wie One Tree Hill, Gossip Girl, Riverdale, One of us is Lying, aber dann ein weniger mehr edgy /freaky, psychologischer und teilweise erwachsener also in Richtung – This is Us, Halt and Catch Fire …
Zieht es mich in eine andere Richtung? Ursprünglich habe ich mit Young Adult angefangen, Jugendbüchern (auch für jüngere ab 11) und schreibe das auch immer noch.
Im Frühjahr 2020 kommt mein nächstes Young Adult-Buch bei Hanser heraus, das (zum Glück) schon geschrieben ist. Das streichle ich zwischendurch immer mal, damit es sich nicht vernachlässigt fühlt 😉
„Playing“ ist ja eine Reihe und im Sommer soll ja auch schon Band 2 erscheinen, magst du mir vielleicht ein bisschen aus dem Nähkästchen verraten auf was wir uns freuen können?
Also ich habe doch tatsächlich eine Nähkästchen, aber das ist schon eher ein Nähkasten. Groß. Mit sehr viel Kram darin. Und Mini-Püppchen, die ich mal genäht habe … Und viel buntem Nähgarn, dass ich nie benutze, sondern nur gerne ansehe.
Band zwei – Playing more – kommt im August. Und was ich sagen kann … ist fast nichts, weil alles Spoiler wären. Ich schwitze schon gerade über einem unverfänglichen Klappentext, da ich es hasse, wenn Band zwei dann mal eben den ersten Band spoilert.
Was ich sagen kann – wie bei meinen NA-Serien Loving und Kissing kommt in Band zwei eine zweite Stimme dazu und das ist – Ansgar. Und – hui! – the boy can talk.
Da ich an die große Liebe glaube, sehe ich ja immer in Licht am Ende des Tunnels, aber wie lang der ist ….?
In Band zwei werdet ihr über alle Bandmitglieder sehr viel mehr erfahren – Mila zeigt sich von einer neuen Seite und Kate – drück ich jetzt mal ganz fest an meine Brust, weil es sie ganz schön durchschüttelt. Aber so ist das ja bekanntlich auf dem Weg zum ganz großen Glück …
Wird es mehr als 3 geplante Bände geben? Da ich mir denken kann – Stoff könnte es bei dem Haufen genug geben.^^
Eigentlich (mit diesem Wort bin ich verwandt …) war die Idee, die mich 2013 hell erleuchtet hat, lauter Serien à 3 Bänden zu schreiben. Alle voller Kunst und Kreativität und Liebe und Leben. Aber schon bei Playing hörte – insbesondere Luca – nicht auf zu reden, die Serie geht langsam (alle zwei Jahre ein neuer Band) weiter und bei Playing habe ich es gleich von Anfang an aufgegeben, nur 3 Bände zu schreiben. als ich mal eben 5-7 Cover hatte und mich nur schwer für 3 entscheiden konnte.
Gerade plane ich auf jeden Fall schon Band 4 und 5, da ich einfach noch mehr über Kate, ihre Familie, Mila, die Band herausfinden will. Aber letztendlich ist es auch eine Frage, ob irgendjemand lesen will, was ich schreibe. Ihr lieben Leser – je größer eure Begeisterung, desto größer meine Energie für weitere Geschichten.
Vielen Dank Katrin Bongard, das du dir die Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten und einen kleinen Einblick in dein neues Buch und weitere Projekte.
Nadine, ich liebe Interviews! Danke für die tollen Fragen.
Ich hoffe, euch hat der kleine Einblick hinter die Kulissen gefallen, mir hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und ich bin schon sehr gespannt auf Band 2 und jeden darauffolgenden!
Hier kommt ihr zu Rezension von Playing von Katrin Bongard!
3 Kommentare
Pingback:
Friedelchen
Ein tolles Interview! Ich freue mich schon auf die weiteren Bände und mit dem Hintergrundwissen betrachte ich vieles nochmal mit anderen Augen.
naddisblog
Hallo Friede, das freut mich. Ja ich freue mich auch schon riesig auf die weiteren Bände.